Internalisierte Misogynie – also verinnerlichter Frauenhass - steckt in nahezu jedem von uns in unterschiedlicher Ausprägung. Und ja, jedem, es sind nämlich nicht nur Männer die bösen, Frauen, haben z.T. auch frauenfeindliche Ansichen verinnerlicht. Das liegt an unserer Gesellschaft.
Egal ob man schon weiß was es mit "internalisierte Misogynie" auf sich hat oder ob man ratlos die Schultern zuckt, das Buch lohnt sich in beiden Fällen. Das Buch zu lesen tut weh. Aber nur, wenn man Probleme benennt und darüber spricht, kann man auch daran arbeiten.

Tara-Louise Wittwer berichtet sehr persönlich und autobiographisch gefärbt von ihren Erfahrungen mit internalisierter Misogynie. Aber sie bleibt nicht beim persönlichen Erfahrungsschatz. Sie geht auf Artikel und Studien ein und unterfüttert somit alles mit Fakten.
Wittwer schreibt in ihrem Buch in kurzen Kapiteln, über verschiedene Aspekte der internalisieren Misogynie, über Situationen und Strukturen, die eigentlich zum Heulen sind. Sie schreibt aber so, dass man doch irgendwie (verzweifelt) darüber lachen kann. Sie hat einen unfassbar lockeren, humorhaften Stil, der aber niemals den nötigen Ernst an der Sache vermissen lässt.

Ein Buchtipp von Marina Bonzelet