Diese episodenhaft erzählte Geschichte ist einfach so stark. Wir haben hier eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Die bisweilen fast märchenhafte Erzählung trifft dabei immer wieder hart auf die Realität des Krieges und der Homophobie. Wie mit einem Schlag in die Magengrube, wird man daran erinnert, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist. Ahmad Danny Ramadan berichtet hier autofiktional – aber auch Geschichten seiner Bekannten wurden verarbeitet – über Verlust, Angst (v.a. durch Homophobie und Krieg), Flucht, Heimat und vor allem über Liebe.
Mir gefällt die Art und Weise, wie die Geschichte aufgebaut ist sehr gut. Man nimmt viel mit, kann aber auch sehr gut darin abtauchten. Dadurch, dass die einzelnen Geschichten als Rückblick erzählt werden, gewinnt man schnell auch wieder Distanz als Leser. Der Erzähler, hat es da nicht so leicht: Seine eigene Vergangenheit lastet schwer auf ihm, er wird von seinen ganz eigenen Dämonen verfolgt.
Ich freue mich sehr, dass ich den hakawati (Geschichtenerzähler) und seinen Liebsten auf ihrer Lebensreise begleiten durfte.
An ihrem Ende kämpfte ich mit den Tränen.
Ein Buchtipp von Marina Bonzelet