Wo soll ich anfangen? Bei der politischen Rahmenhandlung? Bei dem eingeflochtenen Kriminalfall? Der Familiengeschichte? Der Liebesgeschichte?
"Habichtland" ist so unfassbar vielschichtig ohne dabei überfüllt oder gehetzt zu wirken - es ist eine Wonne!
Zwar spielt das Buch zu Beginn der 1940er Jahre, also Mitten im zweiten Weltkrieg, aber es lässt sich wunderbar auf andere Zeiten übertragen.
Florian Knöppler versteht es Handlungen so zu verdichten, dass nie Langeweile aufkommt, man aber gleichzeitig nicht überfordert wird.
Sein Schreibstil entfaltet dabei einen unfassbaren Sog.
Er konzipiert vielschichte, und v.a. glaubwürdige Figuren, was mir immer sehr wichtig ist. Hannes ist ein feiner Kerl mit Ecken und Kanten, den ich mir genau so auch in meinem Heimatdörfchen in der Eifel vorstellen könnte.
Das Schöne ist übrigens auch, dass sich "Habichtland" problemlos lesen lässt, auch wenn man "Kronstnest" nicht gelesen hat.
Ein Buchtipp von Marina Bonzelet