Obwohl die Geschichte, wie der Titel schon verrät, vor etwa hundert Jahren, also bereits im 20. Jahrhundert spielt, fühlt man sich in dem abgeschiedenen russischen Dorf sehr viel weiter in die Vergangenheit versetzt.
Doch dann wollen plötzlich "Zukunft" und "Realität" personifiziert Einzug ins Dorf halten und das Romanpersonal muss darum bangen, die althergebrachten Werte aufrecht zu erhalten.

Wie es schon Titel wie "Der Halbbart" und "Tyll" schafften - die allerdings tatsächlich um einiges früher angesiedelt sind - wird die Dorfgemeinschaft in all ihren Eigenheiten, ihrer brodelnden Gerüchteküche und dem dennoch immer überwiegenden inneren Zusammenhalt faszinierend und nah geschildert.

Ein anbgeschiedenes russisches Dorf vor hundert Jahren, und plötzlich wollen "Realität" und "Zukunft" dort einziehen.
Es brodelt die Gerüchteküche in einer herrlich unverstellten und trockenen Sprache - auch für Fans vom "Halbbart" und "Tyll"!

Ein Buchtipp von Sonja Orfgen