0

Das imaginative Lebenstableau

Meditative Erkenntnis aus Kindheitskräften, Thementexte

Erschienen am 23.05.2017, 1. Auflage 2017
13,90 €
(inkl. MwSt.)

4 - 21 Tage Lieferzeit

In den Warenkorb
Bibliografische Daten
ISBN/EAN: 9783727454189
Sprache: Deutsch
Umfang: 181 S.
Format (T/L/B): 1.3 x 18 x 10.5 cm
Einband: kartoniertes Buch

Beschreibung

Das Lebenstableau und seine Bedeutung für die seelisch-biografisch Entwicklung Der Meditationsweg, wie ihn Rudolf Steiner beschrieben hat, beginnt mit der Intensivierung des wachen, denkenden Bewusstseins. Wer diesen Weg konsequent und geduldig beschreitet, wird allmählich gewahr werden, wie das Gedankenleben sich aus der subjektiven Tätigkeit löst und in ein Gewebe eintritt, in dem sich das eigene Leben seit Kindheit an vor einem ausbreitet. Rudolf Steiner spricht hier vom Lebenstableau. Darin werden die Kräfte der Kindheit erlebbar, die mit dem Kosmischen verbunden sind. Durch sie wachsen wir, und sie wirken in allen Lebensprozessen. Die meditative Schau des Lebenstableaus ist der Beginn des imaginativen Bewusstseins, in dem sich eine Anschauung des eigenen Ätherleibes ergibt. Der Herausgeber schildert anhand von Äusserungen Rudolf Steiners diesen Weg der Erfahrung des Lebenstableaus und zeigt auf, welche Konsequenzen sich fu¨r das meditierende Bewusstsein daraus ergeben. Den Weg zur Aktivierung der Kindheitskräfte kennt auch die Psychologie, wenn sie vom 'inneren Kind' spricht. Insofern bilden dieDarstellungen Rudolf Steiners eine Ergänzung, Fortsetzung und Vertiefung dieses therapeutischen Ansatzes, liegt doch darin eine Quelle zur Stärkung und Gesundung von Leib, Seele und Geist.

Autorenportrait

Rudolf Steiner wurde am 27. Februar 1861 in Kraljevec (Königreich Ungarn, heute Kroatien), geboren. Er studierte an der Technischen Hochschule Wien und promovierte an der Universität Rostock mit einer erkenntnistheoretischen Arbeit, die mit dem Satz endet: «Das wichtigste Problem alles menschlichen Denkens ist das: den Menschen als auf sich selbst gegründete, freie Persönlichkeit zu begreifen.» Diese Überzeugung leitete ihn auch in seiner Tätigkeit als Goethe-Herausgeber in Weimar, als Schriftsteller, als Redakteur und Vortragsredner in Berlin, später in Dornach und an vielen anderen Orten Europas. Seine durch Bewusstseinsforschung erweiterte Sichtweise, die er «Anthroposophie» (Weisheit vom Menschen) nannte, ermöglichte es ihm, auf zahlreichen Lebensgebieten praktische und tiefreichende Impulse zu geben, stets mit dem Ziel einer spirituellen Erneuerung der Zivilisation. Nach der Trennung von der Theosophischen Gesellschaft, deren Deutscher Sektion er zunächst als Generalsekretär vorstand, wirkte bei der Gründung der Anthroposophischen Gesellschaft mit. Im Goetheanum in Dornach bei Basel bekam die Gesellschaft ihr Zentrum «Freie Hochschule für Geisteswissenschaft». Als der Doppelkuppelbau aus Holz durch Brandstiftung zerstört wurde, stellte sich Rudolf Steiner an die Spitze der neu begründeten Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft. Rudolf Steiner starb am 30. März 1925. Sein Werk umfasst neben zahlreichen geschriebenen Büchern Nachschriften von rund 6000 Vorträgen und ist in der «Rudolf Steiner Gesamtausgabe» zum großen Teil ediert.

Leseprobe

Textauszug: Wenn der Mensch ein solches imaginatives Erkennen erlangt hat, dann ist er zuna¨chst imstande, den eigenen Lebenslauf, den er von Kindheit auf bis zum gegenwa¨rtigen Augenblicke durchlebt hat, wie in einer Einheit, wie in einem Zeittableau zu u¨berschauen. Man hat ein fortwa¨hrendes innerlich bewegtes Werdendes vor sich als seinen eigenen Lebenslauf. Das ist aber, indem man durch das imaginative Erkennen diesen Lebenslauf jetzt betrachtet, nicht etwa gleich dem, was man sonst wie Erinnerung an das Leben vor sich hat, sondern was man nun vor sich hat, ist so real, wie eben die Wachstums, die Lebenskra¨fte sind, die aus dem Ko¨rper des kleinen Kindes heraus die ganze seelische Konfiguration treiben, dann im weiteren Verlaufe das Denken und so weiter treiben. Alles, was sich da innerlich herausarbeitet, was die Entwicklung des a¨therischen Organismus des Menschen im Laufe des Lebens ist, das u¨berschaut man. Von dem, was man so u¨berschaut und was viel realer ist als das Tableau der Erinnerungen, von dem sind die Erinnerungen, die in das gewo¨hnliche Bewusstsein eintreten, nur wie eine Art Abglanz, wie eine obere Welle, die aufgeworfen wird von Tiefenvorga¨ngen, in die man jetzt eindringt, Tiefenvorga¨ngen des Lebens, a¨therischen Vorga¨ngen, die sonst gar nicht ins Bewusstsein eintreten, uns aber gestalten, formen, uns im Leben werden lassen von unserer Geburt bis zum gegenwa¨rtigen Augenblick.