Eine Liebe auf Umwegen Wie lieben wir? Und wie verändert sich die Liebe im Laufe unseres Lebens? Iris, eine Museumskonservatorin in den mittleren Vierzigern, lernt auf einem Empfang den Historiker Raif kennen. Es scheint Liebe auf den ersten Blick - und mit ihrer Begegnung stellt sich die Frage nach einem glücklichen Leben für beide noch einmal ganz neu. Wann sind wir bereit, ein neues Kapitel aufzuschlagen, und wie viel Intensität, Risiko und Schmerz lassen wir zu, wenn es um unsere Gefühle und Beziehungen geht? Mit erzählerischer Raffinesse entwickelt Lavinia Greenlaw ein komplexes Szenario von Liebe. Ein lebenskluger und ein durch und durch gegenwärtiger Roman.

Zur Website von Anne Brauner

Beobachten wir Iris und Raif in den Wochen um die Wintersonnenwende, wie sie im Dunkeln zur Arbeit gehen und nach Hause kommen. Sie sind völlig absorbiert von der Vorstellung, die sie voneinander haben, und nehmen die Stadt nur als Kulisse wahr. Die Straßen sind voller Geheimnisse. Flüchtige Blicke auf Türme und Kirchturmspitzen, Sonne und Mond unterstreichen das Drama, das sie nun beherrscht. Sie denken nicht darüber nach, wie viele Zimmer leer sind, wie viele Menschen keins ihr Eigen nennen oder wie viele Türen geschlossen sind. Sie treffen sich am Fluss. Sie zeigen sich von ihrer anmutigsten Seite - maßvoll, ernst und entzückend. Bereits jetzt empfinden sie das, was zwischen ihnen passiert ist, als erfüllend - als wären sie in etwas versponnen Schulter an Schulter bleiben sie auf einer Brücke stehen und blicken auf den Fluss. Die Sonne schwenkt ihren tiefen Strahl und blendet sie. Sie fühlen nur umso mehr.