Dieses Buch hat mich mit der ersten Zeile in seinen Bann gezogen. Sofia Lundberg ist eine begnadete Erzählerin die es schafft, eine hochspannende Geschichte zu erzählen, ohne an psychologischer Genauigkeit und intensiven Bildern zu sparen. Ihr gelingt die Auflösung, ohne Kitsch und ohne 180 Grad-Wende. „Ein halbes Herz“ hat mir viele Stunden Schlaf geraubt, mir aber eine großartige Geschichte geschenkt. Lesetipp von Philipp Seehausen

„Offene See“ ist ein wunderbar poetisches, ruhiges Buch, aus dessen entschleunigter Atmosphäre man gar nicht mehr auftauchen möchte.

Japanischen Romanen wohnt oft so eine melancholische Grundstimmung inne. Eine Melancholie, die einen sanft in eine lauschig-wohlige Atmosphäre packt und nicht mehr loslässt. „Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden“ ist anders. Die Geschichte ist lustig und skurril. Liegt vielleicht an dem Teufel im Hawaiihemd. Vielleicht liegt es auch am anderen Fokus: Es geht um die Frage, was im Leben wirklich zählt, was ein erfülltes Leben ausmacht - und um Katzen. Trotzdem ist das Buch definitiv nicht nur für Katzenfans ein Genuss. Lesetipp von Marina Bonzelet

Nach dem Tod ihres kleinen Bruders fühlt sich Paula, als säße sie am Grund des 11 Kilometer tiefen Marianengrabens, umgeben von den unentdeckten Tiefseefischen, die auf den zehnjährigen Tim eine solche Faszination ausübten. Erst eine nächtliche Begegnung auf dem Friedhof, die in einem Roadtrip in die Alpen mit dem Senioren Helmut mündet, ermöglicht es Paula, nach und nach an die Oberfläche zu steigen, und Leben und Tod mit anderen Augen zu sehen.

Ein fulminanter Roman über Gleichberechtigung, Feminismus und Selbstbestimmung. Über Schönheitsideale, alleinerziehende Mütter und Kinderwunsch. Der Roman mag in Japan spielen, doch die Themen sind nicht so weit weg von uns, wie es scheint. Ich fühlte mich gut unterhalten und begann trotzdem verschiedene Dinge zu hinterfragen, neu zu betrachten. So muss Literatur in meinen Augen sein. Nur wie aus dem Originaltitel "Natsu monogatari", also etwa "Sommergeschichten" der deutsche Titel "Brüste und Eier" wurde, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Auch wenn er besser passt.

Noch nie habe ich eine gleichzeitig so berührende wie witzige Geschichte gelesen! Gould-Bourn schafft es einfach realistische Figuren und Situationen zu schaffen, die zu Herzen gehen, ohne dabei in Kitsch abzurutschen. Ich meine: Wenn man schon mehr oder weniger gezwungendermaßen mit zwielichtigen Kriminellen Geschäfte machen muss, kann man immerhin zusammen tanzen, oder? Sie wissen nicht was ich meine? Lesen Sie das Buch. Sie werden es nicht bereuen! Lesetipp von Marina Bonzelet

"Wo du nicht bist" ist eine berührende Geschichte über die Kraft der Liebe. Retrospektiv in einzelnen Episoden erzählt, erleben wir mit, wie Irma und Erich sich kennenlernen und verlieben, wie sie getrennt werden und wie Irma für ihren großen Wunsch, Erich zu heiraten kämpft. Das Wissen, dass die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht, macht sie nur umso ergreifender. Lesetipp von Marina Bonzelet

Kein einziger Mensch lebt sein Leben allein; wir alle leben unsere Leben gemeinsam.

Was tun, wenn die Existenz der ranzigen Privat-Detektei im digitalen Zeitalter plötzlich von einer App bedroht wird, die in modernster Do-It-Yourself-Manier die Ottonormalverbraucherin einlädt, sich selbst als Schnüfflerin etwas dazu zu verdienen? Man trommelt natürlich erstmal die Truppe aus alten Hasen vom Schlage Columbos zusammen, komplett mit Trenchcoat und Zigarre, um dem ominösen Herausgeber besagter App und seiner etwas zu erfolgreichen Tech-Firma auf die Schliche zu kommen.

Ihnen mag vielleicht aufgefallen sein, dass kompakte Bücher es bei mir per se leichter haben. Sie haben wie ich keine Zeit zu verlieren und anders als ich kommen sie sofort zur Sache.