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Buchtipps - Romane

Der Sommer weckt in mir immer Abenteuer- und Unternehmungslust. Die Tage scheinen endlos und ein bisschen Bedauern schwingt immer mit, wenn man bis in die Nacht hinein draußen sitzt. "Drei Uhr morgens" transportiert genau dieses Gefühl. Es ist eine ungewöhnliche Vater-Sohn-Geschichte aber vor allem ist es Abenteuer. Es ist laue Sommernacht und Stadterkundung. Es ist balikwas, wie es im Buch heißt - "unverhofft in eine neue Situation springen, den Blickwinkel ändern, die Dinge, die wir zu kennen glauben, in einem anderen Licht sehen" (S.171).

Auf dem Cover wird der Titel als "Kriminalroman" ausgezeichnet, er liest sich aber ganz und gar nicht danach. Für die klassische Auflösung eines Falls sind die Umstände auch viel zu verworren, denn das in Szene gesetzte Kiew um 1919 quillt über vor sich entgegenstehenden Gruppierungen, und es ist nie klar, wem man trauen kann und ob am nächsten Abend noch Holz zum Verfeuern da sein wird. Ein wahnsinnig interessantes Panorama einer aufgewühlten Zeit, immer abgeschmeckt mit genau der richtigen Prise Fatalismus. Ein Buchtipp von Sonja Orfgen

Mit schweitzerischem Charme und sich selbst nie zu ernst nehmend erzählt dieser kurze Roman vom semi-obdachlosen Gerhard und seinen Abenteuern, nachdem in "seinem" Park im Teich plötzlich ein Fuß schwimmt. Hat der ansässige Angelverein damit zutun, der Gerhard ohnehin ein Dorn im Auge ist? Kein Kriminalroman und auch ansonsten schwer zu verorten - und gerade deshalb ist für alle Lesenden etwas dabei! Ein Buchtipp von Sonja Orfgen

„Die Lüge“ ist ein unfassbar wichtiges Buch – und zwar auf verschiedenen Ebenen. Es beleuchtet einmal das Leben queerer Menschen im (mehr oder weniger) heutigen Russland, legt dar wie groß der Einfluss der Gesellschaft auf die Sozialisierung und Charakterbildung ist und thematisiert auch noch psychische Erkrankungen. Dabei ist die Geschichte einfach nur wunderschön geschrieben – sehr einfühlsam und echt.  

Das Bändchen stellt eine fast schon experimentell zu nennende Sammlung an Kurzgeschichten dar. In verschiedenen Stilen, Längen und Textformen nimmt die Autorin uns mit zu Frauen, die alle auf die ein oder andere Weise ihren Weg gehen. Der Bezug zu Gott und der Kirche ist dabei zumeist nur Nebensache. Viel mehr geht es um Selbstfindung, Befreiung, Familie und auch um Lust - das Ganze zwar mit feministischem Grundtonus, aber sicherlich nicht belehrend. Toll! Ein Buchtipp von Marina Bonzelet und Sonja Orfgen

Die deutsche Erstausgabe des bereits 1929 erschienen Klassikers entführt uns ins brodelnde Leben Harlems der 1920er-Jahre. Mittendrin - zumindest nach einem Umweg über ihre Heimatstadt in Idaho und ein College in Kalifornien - die junge, ambitionierte Emma Lou. Erwartet sie zu Beginn noch beinahe das gelobte Land auf Erden, wird sie schnell enttäuscht von gelebten Vorurteilen und heftigem Rasissmus auch - oder gerade - innerhalb der afroamerikanischen Bevölkerung.

Ein Stück deutscher Geschichte mit Schauplatz Bonn und einem spannenden Thema: Der Einrichtung der sogenannten Ständigen Veretretung der DDR (StäV) in Bonn in der Godesberger Allee. Die für den WDR tätige Journalistin Annette Wieners hat um die fiktive Figur der Heike Holländer eine Familiengeschichte erdacht, die die Atmosphäre der 70er Jahre in Bonn "erlesbar" macht. Neben vielen Schauplätzen in Bonn, die man bei der Lektüre besucht, nimmt man auch noch einiges an Informationen über diese Zeit mit.

Wo soll ich anfangen? Bei der politischen Rahmenhandlung? Bei dem eingeflochtenen Kriminalfall? Der Familiengeschichte? Der Liebesgeschichte? "Habichtland" ist so unfassbar vielschichtig ohne dabei überfüllt oder gehetzt zu wirken - es ist eine Wonne! Zwar spielt das Buch zu Beginn der 1940er Jahre, also Mitten im zweiten Weltkrieg, aber es lässt sich wunderbar auf andere Zeiten übertragen.

Drei junge Frauen, aufgewachsen zwischen Stadt und Land, Armut und Reichtum, Prüderie und freier Liebe, und zahlreicher Versionen davon, was es heißen kann, eine Frau zu sein. Herrlich französisch und unbedingt lesenswert! Ein Buchtipp von Sonja Orfgen

Fast zwei Jahre haben Fans auf die Fortsetzung der Reihe "Lost in Fuseta" gewartet. Auch ich konnte es kaum abwarten endlich den fünften Band zu lesen. Denn während einige Reihen mit der Zeit schwächer werden, wird Lost immer besser.

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Schnitzel Surprise

Schnitzel Surprise

von Heitz, Markus

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