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Buchtipps - Romane

Die Iglhaut weiß eigentlich, was sie will: In ihrer Holzwerkstatt arbeiten, im Imbiss vorm Mietshaus mit dem Sohn der Inhaberin klönen, und mit der Kanzlerin (ihrem Hund) gemütliche Abende auf der Couch verbringen. Aber dann funken immer wieder die alle auf ihre Art verkorksten NachbarInnen, der Vater von der Iglhaut oder ihr charmanter Anwalts-Ex dazwischen und bescheren ihr unter anderem eine unfreiwillige Ägypten-Reise und zwei Wurzelbehandlungen...

Eine Geschichte über einen Einzelgänger, der aus seinem Schneckenhaus kommt und dafür belohnt wird, gutes Essen und einen Gasthof im Elsass. Alles verpackt in eine zarte, behutsame Sprache. Ein atmosphärisches Frühlings- und Sommerbuch! Ein Buchtipp von Anna Anzulewicz

Eine nachhaltig berührende und bewegende Geschichte von einem schwarzen Jungen und seiner weißen Ziehmutter, auf dem Fluss unterwegs durch Kolumbien, um die leibliche Mutter zu besuchen. Es geht um Zusammenhalt, um Kultur, um Familie und Erinnerung. Der Umgang der beiden zentralen Figuren miteinander ist in seiner unverstellten Art einzigartig und das ganze Büchlein ein Schwanken zwischen herzerwärmend und -zerreißend - und alles in allem nichts für schwache Nerven. Ein Buchtipp von Sonja Orfgen

Auftakt zu einer bisher dreibändigen Krimi-Reihe um die Briefträgerin Daphne Penrose, die in einem Küstenstädtchen in Cornwall jeden kennt - und dementsprechend gut mitermitteln kann, als die Leiche eines Reeders im Hafenbecken entdeckt wird... Spannender Plot trifft auf gute Beschreibungen von Figuren und der Umgebung - beim Lesen hat mich spontan der dringende Wunsch nach Cornwall zu reisen überfallen! Ein Buchtipp von anna Anzulewicz

Kalter Entzug auf der Lieblingsinsel. Als ich den Roman durchhatte, versuchte ich irgendwo einen Krimi aus der Feder seiner Protagonisten zu ergattern. Aber da war nichts zu machen. Die nächste Lieferung des Großhändlers sollte erst einen Tag nach unserer Abfahrt eintreffen. Also bestellte ich für zuhause vor. Angefixt wie ich war, wollte mir im Urlaub kein anderes Buch mehr schmecken.

In einer großartigen Mischung aus ländlicher und städtischer, junger und alter, kapitalistischer und "realsozialistischer" Perspektive schildert Jakob Hein die florierende Unternehmung des eigentlich unambitionierten Micha, der es schafft, per Hypnose Reisen ins "westliche" Ausland anzubieten - aber natürlich nicht offiziell.

Diese episodenhaft erzählte Geschichte ist einfach so stark. Wir haben hier eine der schönsten Liebesgeschichten, die ich je gelesen habe. Die bisweilen fast märchenhafte Erzählung trifft dabei immer wieder hart auf die Realität des Krieges und der Homophobie. Wie mit einem Schlag in die Magengrube, wird man daran erinnert, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist. Ahmad Danny Ramadan berichtet hier autofiktional – aber auch Geschichten seiner Bekannten wurden verarbeitet – über Verlust, Angst (v.a. durch Homophobie und Krieg), Flucht, Heimat und vor allem über Liebe.

Wieder einmal zeigt Stuart Turton, dass feste Genre-Grenzen einfach nichts für ihn sind. Historischer Roman, Krimi, Horrorgeschichte, Liebesroman - alle Label lassen sich irgendwie anwenden, aber nichts passt so ganz. Aus den Anklängen an zahlreiche Genres zaubert Turton einen mitreißenden Wirbel, der das Buch zum echten Pageturner macht. Brilliant ausgefeilte Figuren, ein außergewöhnlches Setting und eine erstaunende und befriedigende Auflösung, die sich sehen lassen kann - dieser Roman erfüllt einfach jeden Wunsch! Ein Buchtipp von Sonja Orfgen

Ich war 13 als das Saddam-Regime im Irak gestürzt wurde. An der Nachricht, dass Saddam Hussein getötet worden war, kam ich damals nicht vorbei, aber Weltpolitik interessierte mich in dem Alter eher mäßig - um es vorsichtig zu formulieren. Was die Diktatur oder deren Sturz für den Irak und die Iraker bedeutete, darüber habe ich mir - wenn ich ganz ehrlich bin - bis jetzt immer noch kaum Gedanken gemacht.

"Glück ist, wenn man ein Haus hat, eine Familie, wenn sich alle lieben und so. Es ist ein verschlissenes Bild, das sich hartnäckig über die Jahrhunderte gehalten hat. Darüber kann man heutzutage keine Romane mehr schreiben." Und das tut Annika Büsing auch nicht. Ihre Protagonistin Nene ist vom Leben schwer gezeichnet, lebt in der als arm und "bildungsfern" bekannten Nordstadt (und redet auch so), und ihre Liebe zu Boris, der es selbst mehr als schwer hat, ist auch nicht von der Film-Romanzen-Art, die alle Probleme einfach verschwinden lässt.

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Schnitzel Surprise

Schnitzel Surprise

von Heitz, Markus

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